Gasanalytik/Energieanalytik
Das VTA Institut für Gesundheit und Umwelt führt online und offline Gasanalysen mittels Gasmonitoren, Sonden und Handmessgeräten auf gängige Abfallprodukte an Kläranlagen wie Methan, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Lachgas und Schwefelwasserstoff durch. Zudem bieten wir gemeinsam mit unseren Partner Universitäten Messungen und Gesamtanalysen im Hinblick auf die Energiebilanz der Kläranlage und insbesondere deren CO₂ Fußabdruck in Bezug auf Treibhausgase an.
Pathogene im Abwasser
Laut Daten des Europäischen Antibiotikaresistenz-Surveillance-Netzwerkes (EARS-Net) fallen jährlich 33.000 Menschen in Europa multiresistenten Keimen zum Opfer. Kläranlagen werden mit Abwässern aus Krankenhäusern, Industrie, Landwirtschaft und privaten Haushalten beschickt und können zentrale Verteilerplattformen von Antibiotikaresistenzen darstellen. Das Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz weißt darauf hin, dass die meisten Reinigungstechniken auf Kläranlagen nicht dafür ausgelegt sind, Antibiotikarückstände und Mikroorganismen im Abwasser gezielt zu entfernen. Die Identifizierung und Quantifizierung von Resistenzgenen in Zu- und Ablauf von Kläranlagen ist ein erster Schritt, um die Situation beurteilen zu können.
Das Molekularbiologielabor widmet sich daher der qualitativen und quantitativen Analyse von Viren und Antibiotikaresistenzgenen verschiedener Bakterien. Über modernste qPCR Verfahren (Goldstandard), die sich am Standard der Lebensmittelindustrienormen orientieren, arbeiten und forschen wissenschaftliche Mitarbeiter zusammen mit namhaften Universitäten zu diesen Themen.
Das Mikrobiologielabor führt quantitative und qualitative Analysen – insbesondere durch die WHO gelisteten – gesundheitsrelevanten Bakterien und Pilzen mittels klassischer mikrobiologischer Kultivierungsverfahren in Fest- und Flüssignährmedien durch. Dabei legen wir Wert darauf, besonders antibiotikaresistente sowie multiresistente Keime detektieren zu können, da deren Ausbreitung eine zunehmende Gefährdung der Gesundheit darstellt.
Aerosolmessung
Aerosole werden an Kläranlagen vor allem dort gebildet, wo Wassertröpfchen durch oberflächennahe Umwälzungen des Abwassers oder durch die Belüftung von Sandfängen und Belebungsbecken beziehungsweise durch Nebelbildung in die Luft transportiert werden. In diesem Zusammenhang sind für den Arbeitsschutz in erster Linie Bio-Aerosole von Bedeutung, die Keime oder Viren tragen und deren Größenordnung im Bereich der lungengängigen Partikel liegt. Aus Sicht des Arbeitsschutzes sollte die Information über eine mögliche Exposition gegenüber Bio-Aerosolen in unüblichem Ausmaß, im Sinne des Umgangs mit biologischen Arbeitsstoffen an Kläranlagen, im Vordergrund stehen.
Zum Schutz der Gesundheit des Fachpersonals, aber auch der an eine Abwasserreinigungsanlage angrenzenden Umwelt bietet das VTA Institut für Gesundheit und Umwelt Aerosolmessungen und qualitative sowie quantitative Keimlastbestimmungen der Aerosole auf Kläranlagen an. Unter Berücksichtigung der Wetterdaten erstellen wir eine detailgetreue Luftqualitätsanalyse der gesamten Anlage.
Mikroplastik
Mikroplastik kommt mittlerweile überall vor, im Boden, in Organismen und im Wasser. In verschiedensten Studien zum Auftreten und der Entfernung von Mikroplastik wurde gezeigt, dass Mikroplastik sowohl im Zulauf als auch im Ablauf von Kläranlagen nachgewiesen werden kann. Dabei kann meist ein Anteil von ca. 95% der Partikel zurückgehalten werden. Einen etablierten Grenzwert zur Mikroplastik-Emission gibt es bislang nicht. Dazu sind zunächst standardisierte Methoden nötig und ein genauerer Überblick, wie hoch die Belastungen in den Gewässern und Kläranlagenabläufen ist.
Das VTA Institut für Gesundheit und Umwelt bietet Analysen zur Gesamtpartikelbelastung mit Mikroplastik anhand Nilrotfärbung und Fluoreszenzmikroskopie an. Zusammen mit unseren universitären Partnern können wir auch detaillierte Mikroplastik Analysen über TED GC/MS durchführen.
Medikamentenrückstände
Der Eintrag von anthropogenen Spurenstoffen, wie z.B. durch Medikamente, ist von ökotoxikologischer Relevanz und ein Thema der öffentlichen Gesundheit. Eine kürzlich durchgeführte globale Studie zeigt zum Teil gefährlich hohe Konzentrationen von Antibiotika und anderen Pharmazeutika in Gewässern. Auch in der Donau sind Medikamentenrückstände zu finden.
Mittels Festphasenextraktion durch molekular geprägte Polymermembranen, UV/Vis Spektrometrie und ELISA bietet das VTA Institut für Gesundheit und Umwelt quantitative Analysen auf verschiedene Medikamentenklassen wie Schmerzmittel und Betablocker, gängige Antibiotika der Tier- und Humanmedizin sowie Hormone (Östrogene und Östrogen-Derivate) an. Mit Hilfe unserer Hochschulpartner können wir zusätzlich detaillierte molekulare Analysen von Medikamenten und deren Rückständen mittels GC/MSMS durchführen.